Dr. Heiko Motschenbacher wird einen Vortrag mit dem Titel „Queer Explorations in Language and Linguistics“ halten.
Dieser findet am 30.01.2012, um 19 Uhr, im Margarete-Bieber-Saal (Ludwigstraße 34, Gießen) statt. Der Vortrag wird von 2 Gebärdensprachdolmetscher_innen simultan in deutsche Gebärdensprache gedolmetscht. Der Saal ist nicht rollstuhlgerecht. Die Vortragssprache ist Deutsch.
„Der Vortrag präsentiert zunächst eine Einführung in die Hauptströmungen der Forschung im Bereich „Sprache, Geschlecht und Sexualität“, um vor diesem Hintergrund die junge Forschungsrichtung „Queer Linguistics“ zu positionieren. Im Anschluss werden zentrale Fragestellungen dieses Ansatzes dargelegt, der sich als kritische Heteronormativitätsforschung aus linguistischer Perspektive versteht. Die kritische Herangehensweise der Queeren Linguistik an das Thema Geschlechtsbinarismus wird dann durch eine Fallstudie zu koordinierten Nominalphrasen, die aus einer weiblichen und einer männlichen Personenreferenzform bestehen (z.B. women and men, a boy or a girl), dokumentiert. Anhand von englischen Sprachdaten aus dem British National Corpus (BNC) wird aufgezeigt, welchen Einfluss die Faktoren Geschlecht, Phonologie, Morphologie und Frequenz auf die Reihenfolge der beiden Koordinationsglieder haben und welche diskursiven Konsequenzen eine solche Aufteilung in Frauen und Männer mit sich bringt.“
Dr. Heiko Motschenbacher studierte Anglistik und Klassische Philologie an den
Universitäten Bamberg und Frankfurt. Seit 2006 lehrt er am Institut für England- und Amerikastudien der Johann Wolfgang Goethe-Universität Englische Linguistik mit den soziolinguistischen Schwerpunkten „Sprache & Geschlecht“, „Sprache & Sexualität“ und „Europäische Sprachpolitik“. Seine Dissertation „Women and Men Like Different Things? – Doing Gender als Strategie der Werbesprache“ beschäftigt sich mit der kritischen Hinterfragung der sprachlichen Herstellung geschlechtlicher Differenz am Beispiel der Werbung. Für diese Arbeit wurde Motschenbacher im Dezember 2006 mit dem Cornelia Goethe Preis der Universität Frankfurt ausgezeichnet. Sein aktuelles Forschungsprojekt lautet “Language and European Identity Formation”.
Veranstaltet wird die queere Ringvorlesung von einem Arbeitskreis rund um das autonome Schwulen-Trans*-Queer-Referat und das autonome queer-feministische Frauenreferat, im AStA der JLU. Begleitet wird die Veranstaltungsreihe von Dr. Franz Schindler vom Institut für Slavistik.
Weitere Informationen zur queeren Ringvorlesung finden sich auf www.queere-ringvorlesung.de