Einladung zu Vortrag von Evelyn Kleinert am 16.07.

Wir laden euch hiermit herzlich zur letzten Veranstaltung in diesem Sommersemester ein. Evelyn Kleinert wird einen Vortrag mit dem Titel Die Bedeutung des Geschlechts für die Medizin halten. Die Veranstaltung findet am 16.07. um 19.00 (c.t.) in der Alten UB (Bismarckstraße 37) im Hörsaal AUB 1 statt. Für den Vortrag stehen zwei Gebärdensprachdolmetscher_innen zur Verfügung, die bei Bedarf simultan in die deutsche Gebärdensprache übersetzen. Das Vortragsgebäude ist rollstuhlgerecht.
Wir freuen uns auf euer Kommen!

Aus dem Ankündigungstext:
„Geschlecht als eine soziale Konstruktion zu denken, ist in den Geistes- und Sozialwissenschaften inzwischen tief verankert. Für zahlreiche Bereiche des Lebens wie die der Familie, der Politik oder der Kultur wurden bestehende Geschlechterbilder als sozial konstruiert und damit nicht „natürlich gegeben“ entlarvt.
Im Bereich der Medizin hält sich demgegenüber die Annahme einer quasi natürlichen Ordnung der Geschlechter, die durch Gene und Hormone hergestellt wird. Das Geschlecht stellt eine biologische Gegebenheit dar. Geschlechtersensible Ärzt_innen fordern mehr geschlechtsspezifische Behandlungsmethoden, um den entsprechenden Unterschieden gerecht zu werden.
Zwei Debatten, die scheinbar aneinander vorbei in unterschiedliche Richtungen weisen. Biologismus versus Konstruktivismus?
In diesem Vortrag soll zunächst anhand zweier „Volkskrankheiten“ der westlichen Welt (Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depression) die Bedeutung des Geschlechts für Diagnostik und Therapie erläutert werden. Dabei geht es um die Frage: Inwiefern spielt das Geschlecht eine Rolle für diese Erkrankungen?
Gleichzeitig soll auch der Blick in die andere Richtung gewagt werden. Anhand der beiden Phänomene „Transidentität“ und „Intersexualität“ soll die Wirkung gesellschaftlicher Vorstellungen von Geschlecht auf medizinische Behandlungsstandards veranschaulicht werden. Der Kreis wird mit der Frage geschlossen, wie sich diese medizinischen Behandlungsstandards wiederum auf die gesellschaftlichen Vorstellungen von Geschlecht auswirken.“

Evelyn Kleinert studierte von 2001 bis 2008 Soziologie und Soziale Verhaltenswissenschaften in Hagen. 2005-2008 war sie Tutorin für ärztliche Gesprächsführung. Seit 2008 ist Evelyn Kleinert wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie der Universität Leipzig. Zu ihren Forschungs- und Arbeitsschwerpunkten zählen die Themen Geschlecht und Gesundheit, ärztliche Gesprächsführung sowie eine Promotion zum Thema „Homosexualität und Kinderwunsch“.

Veranstaltet wird die queere Ringvorlesung von einem Arbeitskreis rund um das autonome Schwulen-Trans*-Queer-Referat und das autonome queer-feministische Frauenreferat, im AStA der JLU. Begleitet wird die Veranstaltungsreihe von Dr. Franz Schindler vom Institut für Slavistik.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert