Auf Einladung des Arbeitskreises „Queere Ringvorlesung“ der JLU Gießen wird Prof. Dr. Lann Hornscheidt am 05. Dezember einen Vortrag mit dem Titel „von studentInnen über studierende bis zu studierX: können sprachliche benennungen gerecht sein – und für wen_welche_wex?“ halten. Die Veranstaltung findet um 18:30 Uhr in der Alten UB (Bismarckstraße 37) im Hörsaal AUB 1 statt. Für den Vortrag stehen zwei Gebärdensprachdolmetscher_innen zur Verfügung, die bei Bedarf simultan in die deutsche Gebärdensprache übersetzen. Das Vortragsgebäude ist rollstuhlgerecht.
Aus dem Ankündigungstext:
spielt sprache eine rolle dafür wie diskriminierungen sind, wie sie wirken und wie sie wahrgenommen werden? sind schimpfwörter immer diskriminierend und wer bestimmt überhaupt darüber, was diskriminierend ist und was nicht? wo kommt trans vor in binnen-I-formen wie studentInnen – und ist das überhaupt wichtig? gibt es für das deutsche auch so formen wie das schwedische ‚hen’, was sich auf alle personen bezieht? und was bedeutet diese sprachveränderung im schwedischen? gibt es keine wichtigeren themen? können sprachliche handlungen was verändern – oder ist sprache nicht so wichtig? wird sprache sich schon verändern, wenn wirklichkeit sich verändert? Warum sind manche veränderungen so einfach – wie von studenten zu studierende – und andere so negativ belegt oder für viele so unverständlich? Was ist mit schweigen, weghören, weggehen? Sind das auch sprachliche handlungen und wie kann ich intervenieren und in was eigentlich? inwiefern sind sprachhandlungen rassistisch und ableistisch – nur wenn ich was sage oder auch wenn ich nichts sage? was kann ich denn überhaupt noch sagen?
diese und viele weitere fragen greift der vortrag auf und versucht anregungen für neue fragen und diskussionen zu bieten dazu, wie sprachliche benennungen wirken, was es für veränderungsideen gibt und wie interventionen in sprachliche diskriminierungen gemacht werden können.
Lann Hornscheidt ist professox für gender studies und sprachanalyse an der humboldt-universität berlin sowie gastprofessox an der högskola södertörn in stockholm zu einem projekt zu rassismus und sprache am arbeitsplatz. Ihre jüngste veröffentlichung ist das buch „feministische w_orte. ein lern-, denk- und handlungsbuch zu sprache und diskriminierung, gender studies und feministischer linguistik.“
Veranstaltet wird die queere Ringvorlesung von einem Arbeitskreis rund um das autonome Schwulen-Trans*-Queer-Referat und das autonome queer-feministische Frauenreferat, im AStA der JLU. Begleitet wird die Veranstaltungsreihe von Dr. Franz Schindler vom Institut für Slavistik sowie Dr. Nadyne Stritzke aus dem Institut für Anglistik.
Weitere Informationen unter www.queere-ringvorlesung.de